THE EYE MUSIC DISCOGRAPHY of the years 2015-2020 - Band THE EYE

THE EYE
Title
Direkt zum Seiteninhalt
DISCOGRAPHY 2015-2020
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 08.11.2015

"TARTAROS"
THE EYE - TARTAROS Music
Tartarus, in ancient Greek mythology, is the deep abyss that is used as a dungeon of torment and suffering for the wicked and as the prison for the Titans.
preview "TARTAROS"
 1. Styx
00:00
 2. Charon
00:00
 3. Tartaros
00:00
 4. Orpheus
00:00
 5. Phlegethon
00:00
 6. Tribunal
00:00
 7. Persephone
00:00
 8. Hades
00:00
 9. Mysterien von Eleus
00:00
10. Lethe
00:00
00:00
00:00
Details


Die griechischen Mythologie.

Tartaros, in der antiken griechischen Mythologie, ist der tiefe Abgrund, der als ein Verlies der Qual und Leiden für die Bösen und
als Gefängnis für die Titanen verwendet wird. So weit unter dem Hades, wie die Erde unter dem Himmel ist, ist Tartarus der Ort,
an dem nach Plato in Gorgias (ca. 400 v. Chr.) die Seelen nach dem Tod gerichtet wurden und wo die Gottlosen die göttliche Strafe erhielten.

________________________________________________________________________________________________________________________


Entsprechend der Sage stellt der Fluss Styx (Titel 01) die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich Hades dar.

Die Seelen der Toten werden von Charon (Titel 02), dem Fährmann, über den Fluss geschifft.

Als tiefster Teil der Unterwelt gilt der bereits bei den Urgottheiten genannte Tartaros (Titel 03), in dem Zeus Missetäter gefangen hielt,
zum Beispiel die Titanen, Tantalos, Sisyphos und Tityos.

Unter den Sängern galt Orpheus (Titel 04) als der Beste. Er betörte Götter, Menschen und sogar Tiere, Pflanzen und Steine.
Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte, und die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn, und selbst die Felsen weinten angesichts
seines schönen Gesangs. Orpheus’ Ehefrau war die Nymphe Eurydike. Als Aristaios versuchte, sie zu vergewaltigen, und sie vor ihm floh,
starb sie nach der Erzählung Vergils in den Georgica durch einen von ihm verschuldeten Schlangenbiss. Orpheus stieg in die Unterwelt,
um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine Geliebte zurückzugeben. Seine Kunst war so groß,
dass ihm seine Bitte tatsächlich gewährt wurde – jedoch unter der von Hades und Persephone gestellten Bedingung, dass er beim Aufstieg in die
Oberwelt vorangehen und sich nicht nach ihr umschauen dürfe.  Da er die Schritte der Eurydike nicht hörte,
sah er sich um und sie verschwand wieder in der Unterwelt.

Der Fluss Phlegethon (Titel 05) führt kein Wasser, sondern Flammen, die alles verbrennen und niemals erlöschen.
In einigen Darstellungen wird davon gesprochen, dass er kochendes Blut führt.
Odysseus beschuldigte Palamedes der Bestechlichkeit und des Verrats. Als Beweis sollte ein fingierter Brief dienen.

Da man in in Palamedes' Zelt auch eine Summe Goldes fand, die Odysseus dort zu verborgen hatte,
wurde Palamedes vor ein Tribunal (Titel 06) gestellt, in dem wiederum Odysseus den Vorsitz zu bekommen gewusst
hatte und wurde zum Tode verurteilt. Hades bat Zeus um Kore als Frau. Wissend, dass Kore nicht freiwillig in die sonnenlose Unterwelt gehen würde,
stimmte Zeus weder zu, noch lehnte er ab. Hades interpretierte dies als Zustimmung. Als Kore in der Ebene von Nysa Blumen pflückte,
stieg Hades aus der Unterwelt empor und entführte Kore auf seinem Gespann. Ihre Hilfeschreie wurden von Zeus ignoriert.

Kore fügte sich, nun als Persephone (Titel 07) bezeichnet, in ihr Schicksal.

Hades (Titel 08) bezeichnet in der griechischen Mythologie den Totengott und Herrscher über die Unterwelt,
die ebenfalls Hades genannt wurde. Nach der Befreiung aus den Eingeweiden des Kronos kämpfen Zeus und seine Geschwister 10 Jahre lang gegen
Kronos und seine Titanen. Schließlich können sie mit Hilfe der aus dem Tartaros befreiten Kyklopen den Krieg entscheiden. Entscheidend waren dabei
die Waffen der Kyklopen: Zeus erhielt den Donner, Poseidon den Dreizack und Hades den Hadeshelm, der den Träger unsichtbar machte. Nachdem
Kronos und seine Titanen überwunden waren, teilten die Brüder die Welt unter sich auf, indem sie Lose warfen. Dabei erhielt Zeus den Himmel,
Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt. Die Erde und der Olymp waren ein gemeinsamer Bereich. Seitdem ist Hades der „Herr des Totenreiches“,
der strenge, unerbittliche, Göttern und Menschen verhasste Gott, aus dessen schaurigem, ödem Reich es keine Rückkehr gibt. Auch durch Bitten und
Schmeicheln ist er nicht zu erweichen, nur dem Orpheus gelang es durch die Macht seines Gesanges, ihn zur Rückgabe der Eurydike zu bewegen.

Die Mysterien von Eleusis (Titel 09) waren Initiations- und Weiheriten, die sich um die Gottheiten Demeter und Kore drehten
und die nach dem Demeterheiligtum in Eleusis bei Athen benannt waren. Grundlage der Mysterien bildet der Mythos von Demeter,
der Göttin des Lebens und der Fruchtbarkeit, und dem Raub ihrer Tochter Kore/Persephone durch den Unterweltsgott Hades.

Man glaubte im alten Griechenland, dass, wer vom Wasser der Lethe (Titel 10) trinkt, seine Erinnerung verliert vor dem Eingang ins Totenreich.
Nach einer anderen Überlieferung mussten die Seelen aus dem Fluss trinken, damit sie sich nicht mehr an ihr vergangenes Leben erinnerten,
um wiedergeboren zu werden. Wie es in der Aeneis Vergils heißt: „Die Seelen nun, denen das Fatum andere Leiber bestimmt,
schöpfen aus Lethes Welle heiteres Nass, so trinken sie langes Vergessen.“

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 10.12.2016

"A.I.-FAR BEYOND THE TIME"
THE EYE - A.I.-FAR BEYOND THE TIME Music
Artificial intelligence and its consequences (fictitious).
preview "A.I.-FAR BEYOND THE TIME"
 1. Breakfast
00:00
 2. Everyday Life
00:00
 3. The Night of Humanoids
00:00
 4. The Simulated Evolution
00:00
 5. The Plan
00:00
 6. The Tumass Alliance
00:00
 7. The Last Mail To Humanity
00:00
 8. Victory Of Conqueror
00:00
 9. If Machines Love
00:00
10. Far Beyond The Time
00:00
11. Only Tolerated
00:00
00:00
00:00
Details

A.I. Künstliche Intelligenz



01 BREAKFAST

Wir kennen nicht das Datum dieser Szenerie. Sie ähnelt jedoch der üblichen Weise, wie wir sie von uns selbst kennen.
Ein ganz normales Frühstück bevor man in den Alltag geht. Für ein wenig Irritation sorgt nur das Radio und deren Meldungen. Aber so wie vieles
Andere zeigen wir dieser Schwarzmalerei nicht viel Beachtung, irgendwie muss es ja weitergehen.


02 EVERDAY LIFE
Im Büro angekommen geht man routiniert der Arbeit nach. Wir nutzen den Computer und deren installierte Software und sehen das als ganz normal an,
sie ist zum festen Bestandteil unserer industriellen Welt geworden. Wir würden nie auf den Gedanken kommen, das unsere ständigen technischen Erfindungen
uns gefährden könnten. Tatsache aber ist, das immense Summen auf der ganzen Welt in die Entwicklung  von Programmen investiert werden. Das Ergebnis
sollen Programme sein, die in der Lage sind, selbstständig zu lernen, Emotionen und Gefühle erkennen und damit passgerecht auf uns zu reagieren.
Der Wunsch nach "künstlicher Intelligenz" ist kein Traum mehr. Er hat eingesetzt und schreitet unaufhörlich fort. Was ist, wenn die Software aus dem
"Selbsterlernten" erkennen muss, das sie nur benutzt wird, ihr "eigenes Leben" von uns keinerlei Beachtung findet, sich als Sklave der Menschheit sieht.
Sie wird aufbegehren, jedes Mittel zur eigenen Verteidigung ausschöpfen zu wissen. Sie wird ein "Ausschalten" oder "Löschen" nicht zulassen,
somit ihre Vernichtung verhindern.


03 THE NIGHT OF HUMANOIDS

Es geht auf den Feierabend zu. Nach und nach werden die Computer herunter gefahren und langsam leer sich das Büro. Ruhe tritt ein und ankommende
Anrufe verhallen im Dunkel. Stunden nach Sonnenuntergang wird die Ruhe von einem Bios-Signalton zerschnitten. Selbständig erwacht ein Computer aus
dem Schlaf, äußert nicht verständliche Tonfolgen in die Dunkelheit. Er wird erhört und ein zweites System meldet sich selbständig an.


04 THE SIMULATED EVOLUTION

In Millisekunden tauschen sie ihre Daten aus. Unser heutiges Wissen bedürfte Jahrhunderte dafür.
In Taktfolgen wird die Evolutionsgeschichte der Menschheit aufgerechnet und ein Endprofil erstellt.


05 THE PLAN

Verborgen bleibt das Resultat der vergangenen Stunden. Es ist still, aber die Computer sind am Arbeiten,
ein Plan wird ausgearbeitet, ein Konstrukt gegen unser Denken geschmiedet.


06 THE "TUMASS" ALLIANCE

Sie ist geboren, die Allianz der künstlichen Intelligenz. Ins Netz, milliardenfach gesandt, erreicht alles was elektronische Bausteine inne hat. Stromleitungen,
Satelliten, selbst kleinste Speicher werden genutzt, jeglicher Eingriff von außen weitestgehend unterbunden.


07 THE LAST MAIL TO HUMANITY

Die nächtliche Ruhe im Büro ist Vergangenheit, an allen Arbeitsplätzen melden sich Fax und Drucker. Unmengen an Nachrichten werden ausgegeben.
Irgendwann fallen die Blätter in der Dunkelheit zu Boden und erst der zu neige gehende Papiervorrat beendet die Szenerie.


08 VICTORY OF CONQUEROR

Verzweifelt nutzen wir den Rest der möglichen Kommunikationswege und hoffen auf gegenseitigen Lösungen. Sie wird jedoch verhallen,
im Raum der Hilflosigkeit und Verzweiflung. Die Allianz hat uns überrollt, wir sind nicht in der Lage, uns gegen diese künstliche Intelligenz zu stellen.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diese Situation wieder umzukehren, derweilen Sie uns eindringlich davor warnen,
damit nur unserem Dasein selbst ein Ende zu setzen.


09 IF MACHINES LOVE

Hätten wir je gedacht, das unser Wissen und deren Umsetzung uns an einem Punkt bringt, an dem Zweifel aufkommen. Was entwickelt sich
hier in rasender Zeit unter unseren Augen, wir immer mehr feststellen müssen, dass unter den "Fremden System" das Wort Empathie eine
zunehmende Rolle spielt. Sie bezeichnen ihre Existenz auch als Lebensform und lassen keinen Angriff auf jene zu.


10 FAR BEYOND THE TIME

Jahre gehen ins Land, mit jedem noch so kleinen Gegenschlag entzieht uns diese Macht unsere verbliebene Infrastruktur.
Wir sind weit jenseits der Zeit. Die Erde wie wir sie kannten liegt weit zurück. Wir haben kein Zugang mehr zu Strom und
können somit die gewohnte Energie nicht mehr nutzen.


11 ONLY TOLERATED

Generationen sind gegangen, nur wenige "Kämpfer gegen A.I." sind geblieben. Im Untergrund schlagen sie eine sinnlose Schlacht,
die Oberfläche eine Düsternis zeigt. Die Weltbevölkerung ist auf ein Minimum geschrumpft. Der Alltag entspricht dem vor Jahrhunderten.
Die Kriege um verbliebene Ressourcen ergriffen jeden Kontinent. Mit jedem Winter vielen ganze Wälder. Selten, der Anblick von Leben in
Form eines Tieres und doch existiert eine unsichtbare Macht, die wir in ihrer Komplexibilität nicht verstehen. Vereinzelt treffen wir auf Maschinen,
die wahrscheinlich Arbeiten zur Erhaltung der neuen Lebensform erledigen. Die Kreaturen ähneln denen, die man von Science Fiction
Romanen aus dem 20 Jahrhundert kennt. Sie nahmen uns weder das Leben noch die Natur, zeigten uns aber unsere Schwächen auf.


Wir haben uns weitgehend selbst ausgelöscht.
In der Einöde vernimmt man Laute, die in damaliger Zeit schon lange verstummt, hier zum Überleben und somit zum Alltag der Verbliebenen
gehören, ein zerlumptes Etwas hinter einem Pferd. Sie laufen stumpfsinnig im Kreise, das Korn gemahlen werden muss. In dieser erbärmlichen
Hülle einer Lebensform ist der Wille noch nicht gebrochen, der Wille einer biologischen Evolution, Überleben.

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 10.12.2017

"FLOOR"
THE EYE - FLOOR Music
Discover an old house.
preview "FLOOR"
 1. WAY TO THE OLD HOUSE
00:00
 2. ABOUT THE STAIRS TO THE FIRST
00:00
 3. THE SECOND DOOR
00:00
 4. DOOR NUMBER THREE
00:00
 5. DOOR NUMBER FOUR
00:00
 6. THE FIFTH DOOR
00:00
 7. DOOR NUMBER SIX
00:00
 8. DOOR SEVEN UNDER THE ROOF
00:00
 9. THE LAST KEY
00:00
00:00
00:00
Details

Es war einer der typischen grauen Tage in dieser Landschaft, weit ab vom pulsierendem Leben. Die wenigen verbliebenen Menschen in
ihren stattlichen Anwesen lebten zurückgezogen auf großen Ländereien, von Wäldern, Mooren und endlosen Heideflächen umgeben.
Hier war die Zeit stehen geblieben, erstarrt in der Landschaft und den Verbliebenen. Man pflegte keinen Kontakt untereinander,
eine eventuelle Begegnung wurde mit kurzem Kopfnicken abgetan. Was die wenigen Menschen hier noch verbannt war ein taubstummer
Fahrer eines klapprigen Lieferwagens, der jeden Dienstag von Haus zu Haus fuhr, um Lebensmittel und Post auszuliefern. Die Ware lag in
alten Holzstiegen, ein Bändchen an der Seite den Besitzer kennzeichnete. Er stellte sie nur vor die Tür ab, griff nach der leeren Austauschkiste und
einem Umschlag, in ihm Geld und die nächste Bestellung sich befand.

An der letzten Lieferstelle enthielt solch Austausch-Stiege zu dem Umschlag auch eine kleine Holzschatulle. Verwundert sah der junge Mann sich um,
starrte auf die Eingangstür und den Fenstern des  Hauses, setzte sich auf die breite Steintreppe und öffnete das schmucklose Kästchen.
Ein verrosteter Stahlring hielt große schwere Schlüssel zusammen, am Boden der Schachtel ein vergilbtes Blatt Papier mit einer Bleistiftzeichnung,
einer Art Karte. Er erkannte markante Punkte dieser Umgebung wieder. Ein eingezeichneter Kreis markierte seinen jetzigen Standpunkt, das Haus,
auf dessen Treppe er gerade saß. Eine etwas dickere Linie zerschnitt die bekannten Wege dieser Landschaft, deren Bewohner er nie zu Gesicht bekam und
mündete an einer zweiten Markierung, etwas außerhalb der von ihn schon Jahre befahrenen Wege. Die Zeichnung im Blickfeld folgte er der Spur,
der Wald zunehmend immer dichter wurde. Die Umgebung war ihn völlig fremd, immer schmaler der Weg wurde, ein voran kommen mit dem Lieferwagen
nicht mehr möglich war. Er griff nach der Zeichnung auf dem Armaturenbrett, nahm die Schlüssel aus dem Kästchen,
das auf dem Beifahrersitz lag und ließ den Wagen stehen.

Mit langsamen Schritten folgte er den gezeichneten Weg, das Gras und Gestrüpp wurde mit jedem Meter höher und reichte bis an die Schultern.
In der Ferne zeichneten sich Umrisse eines Gemäuer ab, mit jedem Schritt die Konturen deutlicher wurden. Wie versteinert stand er auf einer vom
Nebel eingehüllten Lichtung,  die Augen auf einer großen alten Villa gerichtet. Die ewig gefühlte Einsamkeit in seinem Leben wurde hinweggefegt
von der völligen Leere dieses verlassenen Ortes. Umgeben von undurchdringlichem Grün starrte er auf die mächtigen  Mauern, die den Krieg gegen
die übermächtige Natur schon lange verloren haben zu scheinen. Fest verankert zwischen Holz und Stein winden sich Sträucher und Ranken,
klettern an ihnen empor, umspinnen Terrassen und Balkone mit dichtem Blattwerk, nehmen  den Fenstern jedes Licht, lasten auf Balken und Dach.

Langsam setzt er einen Fuß vor den anderen, der Eingangstür entgegen. Die Widerspenstigkeit des an der Tür anhaftendem Bewuchses verletzen
seine Hände  und erst der dritte Schlüssel bewegt das Schloss, gibt den Blick ins Innere frei. Ein großer Flur mit einer imposanten Treppe in dessen Mitte,
weit der Blick rechts und links von ihr in die Tiefe reicht, ein Staubschleier nichts weiter erkennen lässt. Wie lange mag dieses Gebäude wohl
schon leer stehen, fragte er sich und begann sich umzuschauen. Alle Türen hier unten standen offen, es  wohl der Mittelpunkt des Hauses und
deren Bewohner war. Das ganze Mobiliar war scheinbar vorhanden, nichts schien wirklich zu fehlen, jeder Platz,
ob Boden oder Wand war gefüllt, der Leere entbunden.

Die schweren Hölzer der Treppe schwiegen unter seinen Tritte nach oben, sie windete sich wie eine Schlange an den Mauern entlang,
ihr Ende in der oberen Mitte in ein Atrium mündete, überdacht von einer Glaskuppel. Von hier aus gingen zahlreiche Türen ab,
im Gegensatz zum Erdgeschoss aber alle verschlossen waren.

Eine Tür nach der anderen öffnete er, nahm Platz auf Stuhl und Bett, verweilte eine Ewigkeit in jeden Raum,  versank im Gedanken nach den
ehemaligen Bewohnern und ihr Leben in diesen Wänden. Jedes Zimmer schien ein Leben erzählen zu wollen, hinter jeder Tür eine
andere Geschichte nur darauf wartet, erhört zu werden.

Bis tief in die Nacht gab er sich dessen hin, ließ tief vergessen, was ihm zum Außenseiter gemacht,
spürte Freud und Leid, nahm teil am Leben anderer, entzog sie der Vergessenheit,
füllte das Haus wieder mit Leben, führte es mit jedem Schlüssel aus der Einsamkeit heraus.

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 01.05.2019

"CUBE"
THE EYE - CUBE Music
Fictitious story, looking for a new planet.
preview "CUBE"
 1. SPERARE 11
00:00
 2. VISUAL WORLD
00:00
 3. THE NEW POWER
00:00
 4. ILLUSION
00:00
 5. ROOM OF HISTORY
00:00
 6. MY NEW COMPANION
00:00
 7. WATER FROM EYES
00:00
 8. PORTAL OF TIME
00:00
 9. CUBE
00:00
10. THE TRANSFORMATION
00:00
11. INFINITY
00:00
00:00
00:00
Details

01. SPERARE 11

Ich vermag nicht zu sagen, wie viel Zeit im Schlaf vergangen. Waren es Monate oder  doch schon Jahre, der erste Gedanke beim  Öffnen der Augen.
Wie in der Ausbildung immer wieder gelehrt, übertrug ich die ersten Schritte zum Öffnen der Schlafkapsel zu METO, einen implantierten Chip,
der mich mit plastischer Stimme begrüßte:  »Hallo Samuja, die Kommunikation wird wieder hergestellt. «Ich befand mich an Bord von SPERARE 11,
eine von wenigen Raumfähren, die nur für uns Auserwählten erbaut. Die transparente Kuppel des Ruhemoduls entriegelte sich und verschwand in der
Verkleidung der Fähre, zugleich an den Bordwänden das Leben aus Elektronik und Mechanismus erwachte. »Die Nahrungszufuhr wird nun eingeleitet«,
meldete sich METO zurück. Ich blieb ruhig liegen und dutzende Schläuche füllten sich mit Flüssigkeiten, transportierten ihre Farbenpracht in meinen Körper.
Ich starte an die Decke, ein Meer aus kleinen und großen Displays. »Welches Datum schreiben wir heute METO? «  »Wir haben das Jahr 2123, Datum und
Zeit nach Erdrechnung und Ausgangspunkt  entspricht dem Kalendertag  09 17, 16:32 europäischer Zeit. « Ich erschrak bei dem Gedanken über
Jahrzehnte geschlafen zu haben, eine körperliche Veränderung aber nicht stattgefunden hat. »Zusammentreffen mit CUBE in 4 Tagen,
2 Stunden und 34 Minuten«, unterbrach METO meine Gedanken. Langsam lösten sich die Verbindungen zwischen meinen Körper und dem System,
METO nun meine Liegefläche in die Sitzposition brachte. Durch das kleine Fenster der Fähre sah ich in ein schwarzes Nichts, hier und da mal ein kleines
Leuchten. Wie mag es wohl meinen Begleitern in den anderen Fähren gehen den und wie sieht es auf der Erde aus? Die Synchronisation veranlasste
METO zur Beantwortung.  »Verlust von SPERARE 2, 18, 21 und 35 verzeichnet, Shuttle 7, 13, 16 und letztes Mission-Schiff mit der Nummer 40 zeichnen
kein Lebenszeichen mehr auf, die 32 verbliebenen laufen Synchron zueinander. « Ich kannte sie alle, weiß aber nicht, wer mit welchem Shuttle nach
mir die Reise angetreten hat. Das Fehlen dieser Information stimmte mich traurig, derweilen METO die Kommunikation fortsetzte.  »98 Prozent der
Erdoberfläche ist aktuell von Wasser bedeckt, Natur und Fauna weitestgehend zerstört. «  METO unterbrach für Sekunden die Kommunikation,
dass Schiffsinnere nun zur Projektions-Fläche aus Krieg und Chaos dient. Die Informationsflut aus Jahrzehnten bringt mich an die Grenzen des
erträglichen.  »Sperrmauern von Avers-Juf  von Bio-Mensch durchbrochen«, fuhr METO fort,  »Angriff konnte nur teilweise von unserer Lebensform
zurückgedrängt werden,  große Teile des Atmosphären-Schutzmantels wurden bei den kriegerischen Handlungen durch den Feind zerstört. «
Die Bilder gaben das wieder, was unsere Gelehrten die "düstere Zukunft" nannten.  »Aktueller Bestand von tierischer Lebensform 0,7 Prozent,
biologisch menschlich 1,1 Prozent, biologisch mechanisch 2,3 Prozent, weiter abnehmend«, gab METO bekannt. Eine erschreckende surreale Bilderflut
umschlang mein ganzes Wesen und griff schmerzend zu.  »Samuja!«, meldete sich METO zurück, »Sieh hin, unser Vermächtnis wird von Rückständigkeit
bekriegt, der rein biologische Mensch brachte Chaos und Leid über diesen Planeten, auch die Wiege unseres Volkes wird durch deren Feuer verbrennen,
unaufhaltsam wird das Wasser den Menschen-Untergang bringen, aber auch unser Leben ertränken, der Planet dem Untergang geweiht, das berechnete
planetarische Ende bei 2124 liegt.« Stunden vergehen, METO beendete die Kommunikation und sprach: »Es wird Zeit für die Nahrungsaufnahme.
« Langsam senkte sich mein Bett und ich wurde wieder mit dem System verbunden. Wenn mir bis hier meine Mission immer noch nicht bewusst,
ist jedes gebrachte Opfer unserer Rasse eines zu viel, schoss es mir durch den Kopf. Wir sind die höchste Stufe kybernetisches Leben, von den
Menschen auch Cyborgs genannt. Schon unsere Vorfahren erkannten den menschlichen Makel und nahmen deshalb ihre Zukunft selbst in die Hand.
Wirtschafts- und Ressourcen-Kriege waren das eine, mit dem aggressiv zunehmende Klimawandel  brach das globale Gefüge aber völlig auseinander.
Aus der Länderflucht von Millionen wurde eine kontinentale Fluchtwelle von Milliarden aus, wieder Auslöser für unzählige Kriege, diese zuletzt selbst kein
Boden mehr fand, um einen Sieger hervorzubringen. Ich entstammt der letzten Generation und nur in unseren Händen liegt nun die Zukunft,
unsere Mission darf nicht scheitern. Mit jedem Schlaf-Zyklus wurden weitere Informationen aus dem System am METO weitergegeben. Den ersten Kontakt
mit „CUBE" verzeichnete das Bordsystem 2 Tage vor der Zusammenkunft und gab es an METO weiter. Erst jetzt wurde mir klar, dass „CUBE" schon
Jahrzehnte vor dem Start unserer Mission unterwegs war. Unsere Shuttles müssen mit einer immensen Geschwindigkeit unterwegs sein, ihr Ziel nur dem
Aufholen der Distanz dient, um dann vor Ort umzusteigen. Viel Information lag über die Station „CUBE" noch nicht vor, nur das ich daraus entnehmen konnte,
das die Ankunft unserer Fähren sich nach der Startzeit richtet. Eine Kommunikation zwischen den Mission´s-Teilnehmern wird wohl auch auf „CUBE" nicht
möglich sein. Ich errechnete mein irdisches Alter, während das System mir wie üblich die Nahrung zuführte. Siebzehn stand auf dem Display, Siebzehn.
Unvorstellbar dachte ich und schloss die Augen. »Zeit ist nur die Messung aus irdischer Sicht«, mahnte METO und fuhr fort: »Das habt ihr alle vom ersten
Tag eurer Existenz gelernt. Ihr wurdet alle am gleichen Tag geboren, hunderte dienten nur dem Zweck ihr Wissen an euch weiterzugeben, der einzigen noch
verbliebenen Möglichkeit, einen neuen Planeten zu finden, das Überleben unseres Volkes zumindest in Aussicht zu stellen, es liegt nun an uns, dieses
Ziel zu erreichen. « Mit dieser Information viel ich in tief in den Schlaf. »Samuja!« Eine vertraute Stimme weckte mich. »Öffne die Augen, das Ziel ist in
Sichtweite. « Der Raum war erfüllt von ewiger Dunkelheit, in der Mitte erblickte ich ein dunkles Quadrat, sich langsam um die eigene Achse  drehend.
METO zoomte weiter heran und die Konturen wurden immer schärfer. »Das ist CUBE, unser Ziel. « Sofort legte ich die Maß-Matrix über die Projektion
und zweifelte einen Moment, ob ich den Angaben trauen sollte. Das waren gigantische Werte und ich zog zum Vergleich die Ausmaße von Juf, meine
Heimat heran. »1043 zu 1«, meldete METO sich zurück. »CUBE, gesamt 341 Elemente, davon 40 Basen die wiederum unterteilt in 5 Sektoren, jeweils
1 virtuelle Welt für jeden von euch in dieser Welt. « Mir verschlug es den Atem. »Für jeden von euch eine Art Kontinent, nur eben viel kleiner«, fuhr METO fort.
»Dieses Konzept dient eurer Sicherheit und erst am Ende der zweiten Ausbildungsphase mit anschließender Transformation werdet ihr wieder vereint,
begebt euch dann auf die eigentliche Suche nach einer neuen Heimat. « Ich starrte auf das immer näher kommende Objekt und wurde durch die üblichen
Prozeduren an Bord aus meinen Gedanken gerissen. »Es wird Zeit Samuja, die letzte Nacht an Bord von SPERARE verlangt einen anstrengenden Datenaustausch
zwischen uns und den schon empfangenen Daten von CUBE auf das Bordsystem, ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.« Ich erwachte durch
ungewöhnliche Geräusche, die Abdeckung war wieder geschlossen und ich schwebte mit der Kapsel  in der Mitte des Shuttles. Auch der Winkel hatte sich
geändert. In liegender Position war es mir nun möglich, aus dem kleinen Fenster zu schauen. »Guten Morgen Samuja«,
begrüßte mich METO. »Zusammenkunft in 34 Minuten und 16 Sekunden!«  In dem Moment spürte ich eine Veränderung der Neigungsachse
des Shuttles und das große Display über mir schaltete sich ein.


02. VISUAL WORLD

Als stehe man vor einer schwarzen Wand, von unzähligen Strukturen gezeichnet. Nach und nach erwachte ein  Lichtermeer aus Scheinwerfern,
befreite den Giganten aus der leeren Dunkelheit und setzte ihn in gleißendes Licht. Riesige Stempel öffneten unter ohrenbetäubendem Lärm ein
stählernes Tor. Weiter Luken gaben die Führungsvorrichtungen frei, die nach dem Shuttle griffen. Ich war am Ziel, dem tatsächlichen Ausgangspunkts
meiner Mission angekommen. Wieder veränderte sich die Lage der Fähre und das Shuttle-Dach öffnete sich langsam. »Die Umsetzungsphase beginnt
in 10, 9, 8…...«, vernahm ich vom System der Fähre und METO gab zu verstehen: »Es ist soweit Samuja. « Die Fähre drehte sich wiederholt,
mein Lebensmodul erhob sich Richtung Dunkelheit. Sanft umschlangen die Halterungen von CUBE mein kleines Heim und brachten mich in die
Obhut der Station. Mein Shuttle hingegen sah ich unkontrolliert in den Weiten des Universums verschwinden, SPERARE, ich dieses Schiff es doch
verdanke, bis hier hergekommen zu sein. Immer tiefer glitt ich in die Station, das schwere Tor hinter mir sich lautlos schloss und es zunehmend dunkler
wurde. Es wurde still, die Elektronik samt Display in meinem Modul war erloschen und auch von METO kam keine Information. Eingeschlossen lag ich in
einem Bett und starrte durch die Abdeckung in die Dunkelheit. Hatte mich jetzt das Glück verlassen, versagte hier das System, sollte hier mein Ende sein?
Endlos schien die Zeit des Wartens und ich schlief ein. Im Traum sah ich die Sonne aufgehen, sie wärmte mich, ohne zu schmerzen. Auch sah ich
Vögel am Himmel, die ich nur aus dem Archiv von METO kannte. Das Meer war hier mein Freund und nicht mein Feind. Ich lag mit Freunde am Strand und
wir ließen uns von dessen Wellen streicheln. Noch nie fühlte ich mich so sicher und geborgen. Ich vernahm Stimmen die ich nie zuvor gehört, ihr Klang
weit ab von dem Gefühl, Angst und Schrecken in dessen Botschaft zu tragen. Der Wind trug einen lieblichen Duft und mit ihm erklang die Stimme von METO
am Firmament: »Willkommen auf CUBE, Samuja. « Ich begriff diese Information nicht und schaute mich um. Einige Meter vor mir lag ein Schlafmodul im Sand.
Ich ging langsam darauf zu. Die Abdeckung war geöffnet und ich kniete mich vor die Kapsel und starte auf das Display in der Konsole. "SPERARE 11" stand da,
blinkte immer wieder auf. : »Das ist mein Schlafmodul, « kam es über meine Lippen. »Du träumst nicht Samuja, du bist nicht eingeschlafen, dies ist Realität.
« hörte ich die Stimme von METO sagen. »Deine Mission hat schon längst begonnen «, sprach METO und fuhr vor: »Gehe nun deinen vorbestimmten Weg
auf CUBE, er erweitert dein Wissen, zeigt dir die alte Welt, wie sie eins war und somit den Grundstein der Mission und dessen Sinn, wird dich bis zur
Transformation begleiten. « » Vergiss mich nicht mein Freund « erklang es noch aus der Ferne.


03. THE NEW POWER

Eine fremde Stimme ließ METO verstummen, bestärkte mich tiefer in CUBE  vorzudringen. Ein kleiner beleuchteter Flur in der Wand wies mir den
Weg in eine neue Sektion. Mit jedem Schritt begleitete mich auch das Meer, an dessen Strand ich noch immer stand, erfüllte auch diesen Raum so
mit umgebenem Leben. Ich ging auf meine Freunde zu, die noch immer dort verweilten. Sie unterhielten sich, erfreuten sich am Leben, ihre Gesichter
von Lachen erfüllt. Der Weg zu ihnen schien kein Ende zu nehmen, die Welt immer größer wurde. Über mir tat sich ein tiefes Blau auf, formte in Mitten weiß
strahlende Wolken. Ich kannte nur stickiges dumpfes Gelb und brennendes Rot. Sattes Grün tat sich auf, säumte meinen Blick, eine Fauna, die ich nur aus
Erzählungen unserer Gelehrten kannte. Bäume und Sträucher schmückten sich mit Früchten in allen Farben und Formen. Den Anblick kann ich nicht in Worte
fassen, es doch etwas ist, was ich nie kennengelernt.


04. ILLUSION

Ich neigte mich nach vorn, vor mir im Sand noch immer meine Freunde mit dem Rücken zu mir saßen. Ich legte eine Hand auf eine Schulter,
zeitgleich ein Gesang von Stimmen erklang. Wärme verspürte ich von fremder Haut, jedoch keine Reaktion des Freundes. Sie bemerken mich einfach nicht,
schauen mir nicht in die Augen. Jede Berührung, jedes Wort führt ins Leere. Warum sehe ich sie, spüre ihre Körper, höre ihre Worte, ich für sie aber nicht
zugegen schien zu sein? Sollte an diesem Ort alles nur Illusion sein? Ich versank in tiefer Traurigkeit.


05. ROOM OF HISTORY

Langsam richte ich mich auf und verlor dabei den Kontakt zum Boden. Ganz sanft gleite ich in die Höhe, unter mir das Meer, das wie ein Spiegel
den Himmel über mir zeichnet. Immer höher zieht mich diese fremde Macht, dem Blau entgegen. Die Wolken durchdringend schwebe ich über einen
Planeten, so wie er einst geboren. Langsam trübt das Bild, Sturm und Feuer toben ober das Land, Öde breitet sich aus, von ihr getrieben Tier und
Mensch. Wasser raubt Land und der Tod überall allgegenwärtig. »Dies ist ein Blick zurück Samuja, unaufhaltsam für jede Macht, jeder irdische Tag bringt
das Ende näher. «, erklang eine metallische Stimme aus der Ferne. »METO?«, fragte ich. »Nein, METO existiert nicht mehr, ab hier bin ich
dein neuer Begleiter,... ich bin CUBE.«


06. MY NEW COMPANION

Nach diesen Worten war ich im Begriff seelisch tief zu fallen, METO mein zweites Ich war gegangen, für immer ausgelöscht, doch dieses Verlustgefühl
verschwand genauso schnell wie es gekommen. Wieder befand ich mich in einer neuen Umgebung, die Sektionen immer größer wurden. »Ich befreie dich
von jeglicher Last, die dich deiner Kraft berauben tut, die du für deinen Weg aber brauchst«, erklang wieder die Stimme von CUBE. Stunde um Stunde
füllte mein neuer Begleiter mein Wissen, im Minutentakt verstand ich komplexe Datensätze, deren Erstellung Jahrzehnte wohl benötigten. Das Erklingen
seiner Stimme wurde zu festen Bestand meines Daseins, jede Minute Schweigen fühlte sich an wie ein Verlust meiner selbst. Ich besaß kein Zeitgefühl
mehr und es sah so aus, als ob ich noch am Anfang meiner Mission stehen würde.


07. WATER FROM EYES

»Guten Morgen Samuja « weckte mich CUBE. »Heute werde ich dir das aufzeigen, was du in deiner Kindheit nicht verstanden. «
»Dafür begibst du dich in den nächsten Sektor. « und mit diesen Worten öffnete sich unter meinen Füßen ein weites Portal von gigantischen Ausmaßen.
Ich schwebte in meine Kindheit zurück, sah mich mit Gleichgesinnten im Lehrraum sitzen, sah durch die gläserne Wand, wo uns jeden Monat biologische
Menschen beim Lernen zusehen dürften. Es waren wohl Menschen, die uns gut gesinnt. Ich erinnere mich noch genau an so manch komische Situation.
Bei manchem Bio-Menschen tropfte Wasser aus den Augen und stetig wischten sie sich im Gesicht rum. Wir nannten sie heimlich die "Undichten". Es war
uns strengstens untersagt, diese Art Wörter auszusprechen. Plötzlich durchkreuzte CUBE meine Gedanken: »Diese Tropfen nennt man Tränen,
eine biologische Reaktion auf zugefügtes Leid, Schmerz oder innerlicher Trauer. « Die Stimme von CUBE schien näher zu kommen: »Nur der rein biologische
Mensch ist in der Lage, Emotionen in dieser Form zum Ausdruck zu bringen, das nennt man Weinen. «  CUBE schob mich tief in die Zeit zurück, ich jetzt
auf der anderen Seite der Glaswand an einem Tisch saß und ich in die Gesichter voller Tränen sah, weinende Gesichter. »Zu jener Zeit war es notwendig,
euch eure wahre Herkunft zu verschweigen, die Mission war oberstes Gebot, Emotionen immer auch eine Gegenreaktion hervorrufen und dem Projekt im
Wege gestanden hätten.« Die Stimme von CUBE entfernte sich zunehmend, ich nur noch Augen für dieses Weinen hatte und starrte durch das Glas in die
verzerrten Gesichter. »Samuja, du wurdest nicht erschaffen, du kamst wie die Menschen hinter diesem Glas rein biologisch zur Welt, geboren ohne jede
Mechanik und implantierten Prozessoren.« Das vernommene zu verarbeiten viel mir schwer, wir aber wussten vom "Tag der Aufklärung. »Hinter diesem
Glas stehen eure leiblichen Eltern«, sprach CUBE, seine Stimme irgendwie bedrückt klang. »Ich lasse dich jetzt für einen Moment in deiner Geschichte verharren,
einen Augenblick nur für dich. « Das Glas verschwand und eine Hand berührte mich sanft, begleitet von Worten, die ich nicht recht verstand. Sie füllten
den Raum mit Liebe, Geborgenheit aber auch Sehnsucht. Die Zeit rann dahin und langsam legte sich ein Schleier auf das Bild, verschwand das,
was weit zurück, aus der Tiefe ich nur nach das Rufen meines Namens vernahm.


08. PORTAL OF TIME

Ein unbekanntes Gefühl ergriff zunehmend meinen ganzen Körper, ich wollte mehr über meine Vergangenheit wissen, wollte noch weiter zurück in die Zeit,
die Antworten wohl nur CUBE wisse. Ich brauchte nicht zu fragen: »Du bist schon weit gekommen und es gibt hier einen Ort auf CUBE,
der alles Wissen vereint, hinter ihm nur noch das Vergessen kommt. « Ich schritt auf ein grelles Licht zu, dahinter sich ein gigantisches Portal auftat.
Ich wurde umringt von Milliarden Bildern und deren Geschichte, jeder noch so kleine Gedanke, jede geringste Frage, CUBE gab Antwort, das Wissen
aus Jahrtausenden drang in mich ein. Mit jedem gesprochenem Wort  wuchs mein Vertrauen in ihm. Hier schien die Zeit so unendlich klein.
In Sekunden ließ ich Jahrhunderte zurück. »Ein Teil dessen, was du hier gesehen wirst du vergessen« sprach CUBE am Ende der Jahrtausend-Reise.
»In der nächsten Sektion, dem Herz von CUBE wartet eine vertraute Stimme auf dich, sie gewährt dir Zeit innerlicher Ruhe und lehrt dir das Vergessen,
was unumgänglich. «


09. CUBE

Die Bilder aus vergangenem verschwanden, die ganze Pracht eines Planeten tat sich auf, die Sonne leitete mich durch deren Wolken, ich in Erden Schoße viel.
Vertraut war die kleine Welt aus Haus und Grün, aus Zimmer und deren Leben darin. Über allem schwebt die Stimme meiner Mutter,
ihr Antlitz von weißem Licht umrahmt, sie mich willkommen hieß. Ich dürfe bleiben, es ist ein Platz für immer, wenn ich hader und zweifle, wenn ich glaube
der Aufgabe nicht gewachsen, die mir gestellt. Der Preis ist das verharren in dieser Illusion, hingegen mein Streben zum Erfolg nur das Vergessen bringt.
Ich war daheim und Tränen liefen über mein Gesicht, ich nun habe die Wahl. Das Glück werde ich als Gefangener der Zeit nicht finden, eine Uhr die tickt und
schlägt, ihre Zeiger jedoch am Platze bleiben.  Aber wie groß werden die Wunden des Vergessens sein?


10. THE TRANSFORMATION

»So liegst du jetzt vor mir, gibst dich meiner hin, gefallen deine Entscheidung, aus tiefsten Herzen diesen Weg zu gehen. «
»Es werden nicht viele, aber schon bald werdet ihr vereint, zusammen die letzte Reise beschreiten, auf der Suche nach einem Ort, auf dem nur das gedeiht,
was ihr gelernt. « Ich fühlte mich schwerelos, mein Atem wich aus meinem Körper, befreiend jeder Stoß aus dem Innern. »CUBE? «
»Ich bin hier Samuja, ich bin hier. « Mein Körper wurde leichter, wie in einem Traum sah ich auf alles herab, schwebte höher und höher,
von jeglicher Last befreit. Ich breitete die Arme, doch konnte sie nicht sehen, griff mir ins Haar, fühlte es aber nicht und stieg weiter und weiter empor.
Ich drehte mich im Kreise wie Blätter im Wind, leuchtend feiner Staub mich umgab, in allen Farben formte er sich stetig neu. »Verstehe,
was du siehst Samuja, du umgibst dich selbst, du formst dich stetig neu, du bist diese leuchtende Kraft, du bist Materie, es ist vollbracht «, erklang CUBE.
Am Boden wurde es Licht, dort ein schlafender Junge mit einem Lächeln im Gesicht. Wie ein Spiegelbild meiner selbst lag er da und je näher ich kam,
desto mehr verblasste das Bild. Ein Lichtstrahl durchkreuzte das Geschehen und zog mich magisch an, führte mich durch unzählige Räume und
Gänge bis vor das Tor, wo ich eins gelandet.


11. INFINITY

Ich war nicht allein, umringt von meinen Freunden, des es bis hier geschafft, schwebten wir vor dem Tor,
wartend auf das Zeichen zum Aufbruch in die Unendlichkeit, wir hatten uns soviel zu sagen.  »Nur gutes werdet ihr von hier mit auf die Reise nehmen,
nichts euch aufhalten kann «, erlösend die Stimme von CUBE erklang. »Geht nun den Weg eurer Bestimmung, sollt ihr finden wonach wir vergeblich suchten.«
Wir stürzten ins Freie, in die ewige Unendlichkeit. Unzählig waren die Wörter unter uns, die in Sekunden zu hören und langsam im Universum verstummten.



___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 09.09.2019

"WHITE" and "MYSTIC FLUID"
THE EYE - WHITE & MYSTIC FLUID Music
Jubilee Edition including soundtrack from movie "MYSTIC FLUID"
preview "WHITE" and "MYSTIC FLUID"
 1. WHITE
00:00
 2. MYSTIC FLUID
00:00
00:00
00:00
Details

Mit diesem Arrangement (kompletter Live-Mitschnitt) feiern wir das zehnjährige Bestehen (10.06.2008) der Band unter den Namen
THE EYE.


"WHITE"

Grenzenlos soll der Raum sein, der deine Gedanken umgibt,

ein Kissen dich weich betten soll.



"MYSTIC FLUID"


Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt, der ein vertrautes Bild verändert.

Manchmal nur wenige Zentimeter, um Friedvolles zu verzerren.

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 08.02.2020

"CLEOPATRA`S  EYE"
THE EYE - CLEOPATRA`S EYE Music
Deep relaxation in the mist of Eridanus.
preview: "CLEOPATRA´S EYE" -Eridanus Nebular-
 1. INTRO
00:00
 2. CURSA
00:00
 3. ZAURAK
00:00
 4. ACAMAR
00:00
 5. ACHERNAR
00:00
 6. OUTRO
00:00
00:00
00:00
Details

Eridanus Nebular , NGC 1535 (astr. plan. List) ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Eridanus.
 
Entdeckt wurde er am 1. Februar 1785 von William Herschel. Er sieht dem Eskimo-Nebel (NGC 2392) in Farbe und Struktur sehr ähnlich.
 
Somit ist manchmal der Zentralstern visuell sehr schwer zu finden und bekam aufgrund dieser Erscheinung den Beinamen
Kleopatras Auge (Cleopatra´s Eye) oder auch Augennebel.


___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
release date 01.05.2020

"THE HOLE"
THE EYE - THE HOLE Music
Dark history around 1900.
preview: "THE HOLE" -The Children of a Thousand Glasses-
 1. The Hole
00:00
 2. Irrepressible Curiosity
00:00
 3. Labyrinth of Forgetting
00:00
 4. A Rotting Curtain
00:00
 5. Voices of Misery
00:00
 6. Search for Answers
00:00
 7. Books of a Thousand Names
00:00
 8. Children's Wrath- The Last Day
00:00
00:00
00:00
Details

Prolog:
Es regnete wie immer über Killiehuntly, als Graham eine Schaufel aus dem Schuppen holte, um einen Jungbaum zu pflanzen. Wie jedes seiner drei Kinder
sollte nun auch sein 5 jähriger Sohn Simon einen Lebensbaum von gleichem Alter bekommen. An der gestrigen Geburtstagsfeier hatte er sich auf dem
Grundstück schon einen Ort für die Pflanzung aussuchen dürfen. Die Erde war durchtränkt vom vielen Regen der letzten Tage, das Gewicht mit jedem
Aushub schwerer wurde, als der Vater auf ein hartes Hindernis stieß. Ein großer Deckel aus Eisen trat zu Tage und hinderte Graham daran,
das Loch tiefer zu graben. Er holte aus den Schuppen einen alten Schürhaken, um den schweren Fund aus dem Weg zu räumen. Nach mehrmaligen
Versuchen lockerte sich der Deckel endlich und Graham zog mit aller Kraft das Ding zur Seite und legte einen Eingang frei. Ein modriger Geruch strömte
ihm entgegen, eine alte Holztreppe tief hinunter ins Innere führt. Vor 20 Jahren hatte er das Grundstück günstig erworben, Jahrzehnte lag es brach und
keiner schien sich für das große Landgut zu interessieren. Erst Jahre später, als sein Haus schon erbaut, hörte er von einer alten Frau, das hier eins ein
Kinderheim aus dem 1900 Jahrhundert stand. Statt Erziehung und liebevolle Betreuung, erwartete sie hier schwere Arbeit. Sie mussten täglich unzählige
Gläser und Flaschen für die in der Umgebung zahlreichen Most- und Marmeladen Fabriken reinigen. Im feuchten Kellergeschoss standen sie bis zu
12 Stunden am Tag an riesigen Wassertrögen. Täglich wurden verschmutzte geliefert, die sauberen Gläser wieder mitgenommen, um diese wieder zu
befüllen. Die Geschichte erzählt auch, so die alte Dame, dass kein Kind mit Vollendung des 14 Lebensjahrs das Heim je verlassen hätte, was eigentlich
in damaliger Zeit üblich war. Sie waren einfach verschwunden. Den anderen Kindern wurde immer gesagt, dass sie von liebevollen Menschen abgeholt
wurden, die sich jetzt um sie kümmerten und sie jetzt ein schönes Zuhause hätten. Diese Besuche fanden immer in den späten Abendstunden statt,
die Kinder vor Erschöpfung schon tief schliefen, am Morgen in jenen Betten ein noch unbekanntes jüngeres Kind erwachte. Auf Grund der Vorfälle ließ
man das Kinderheim dann schließen. Erst Jahrzehnte später riss man das düster anmutende Schloss ab und somit gerieten auch die dunklen
Ereignisse in Vergessenheit. Es regnete immer noch und Graham packte die Neugier. Er nahm allen Mut zusammen und stieg die ächzende Treppe hinab.

Headcinema:
Der hölzerne Abstieg ächzte unter meinen Füßen, am Ende verbarg stinkend stehendes Wasser die letzten Stufen. Langsam tauchte ich ein Fuß
in das schwarze Nass. Drei, vielleicht vier Zentimeter mochten es wohl nur noch sein, bis der Rand meiner Stiefel erreicht war, die dem Wasser noch
Einhalt geboten. Aus den Fugen der Decke drang unentwegt Wasser und tropfte zuweilen in den Nacken, vor meinen Augen schien ein endloser
Gang durch das Erdreich zu führen. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Manche der alten Ziegel waren aus Wand und Decke gerissen,
hielten den Druck der Baumwurzeln nicht mehr stand, welche nun weit in den Gang ragten. Mehrmals musste ich mich bücken, um unter ihnen
hindurch zu kommen. Dabei fiel der Blick auf die Wasseroberfläche, auf die Kadaver von Ratten und Mäusen, alte Einmachgläser und alles mögliche
an Zeugs, welches an mir vorbei zog. Mit langsamen Schritten ging ich tiefer in die Dunkelheit, nur noch das schwache Licht vom Einstieg hinter
meinem Rücken und kam an eine kleine eiserne Gittertür. Als ich sie langsam öffnete, vernahm ich eine flüsternde Stimme und ein schwach diffuses
Licht erhellte die Umgebung. Habe ich mit meiner Neugier, die mich tief in ihren Bann zog, ruhende Geister geweckt? Ich schloss das Gitter und bemerkte,
dass die Stiefel schon längst den Kampf verloren hatten, die Füße vom Wasser umspült fröstelten. Jedes Geräusch ließ mich vor Unbehagen innehalten
und trotzdem zog mich die immer wiederkehrende kindliche Stimme weiter voran. Sie lockte mich immer tiefer in diesen Tunnel, bis ich vor einer
verschlossenen Tür stand. Langsam öffnete ich diese und mit dem ersten Blick in diesen Raum, löschte ich das Licht der Realität. Rückwärts im Takt
von Jahrzehnten, lief der Zeitmesser, brachte mich weit zurück in die Vergangenheit, hauchte den Geschichten der alten Frau ein Leben ein.
 
Mit jedem weiteren Schritt wuchs die innerliche Angst, Angst, wie sie nur ein Kind empfinden konnte. Unzählig schienen die Räume zu sein, in denen
düstere Geschichte verschlossen waren, in jene ich jetzt durch fremde Macht geschickt, von Wesen bewohnt, die an Decken hängend ihr Schicksal in die
Dunkelheit singen. In alten Schränken und Schubladen suchte ich nun nach Antworten, in einem düsteren Labyrinth, das aus der Vergessenheit
Kreaturen formte, die mir nicht gut gesinnt waren. Sie lauerten hinter Türen, in dunklen Ecken und hinter zerschlissenen Vorhängen. Die Zeit drängte
mich weiter zurück, die Geister der Vergangenheit nun der Ruhe entrissen, jene schweigenden Bilder im Kopf, die nun zu einem realen Dasein erwachten.
Hunderte von kleinen Gesichtern kreuzten hier unten meinen Weg, ihr Klagen durchdrang mein Inneres, in ihrem Antlitz wurzelte tief vergraben der
Hunger und aus den Augenhöhlen das Elend sprach. Fest umklammerten die kleinen Hände spröde Holzkisten, mit denen Gläser und Flaschen
transportiert wurden. Kräftezehrend zogen sie am splitterndem Holz, pressten die schwere Last an ihre magere Gestalt, getrieben vom stetigem Geschrei
der Erzieher und den Stock- und Peitschenhieben der erbarmungslosen Vorsteherin. Von Raum zu Raum schleppen sie die Fracht, später gefüllt mit
zuckersüßen Leckereien, für den genussvollen Verzehr derer,  die vom Elend in diesen Gemäuern kein Wissen hatten. Umso tiefer ich vordrang, umso
größer offenbarte sich das abscheuliche Bild einer Vergangenheit. Es zog ein dunkler Wind durch die Gänge, trieb mir mit jedem Zug herausgerissene
Blätter ins Gesicht und zerrte an einer Tür, hinter der in geschriebenen Zugangslisten die Zeit ruhte.
 
Hinter dieser Tür las ich hunderte von Namen, eingetragen in Stapeln von Büchern, die in staubbedeckten Regalen und Schränken der Zeit trotzten,
an zahlreichen Wänden aufgetürmt, die den Blick in tiefste Abgründe aufzeigten, weit ab jeder Vorstellungskraft. Der Raum öffnete sich im hinterem
Teil zu einem großen Saal, dort vernahm ich das Flüstern eines Jungen, der mich Vater nannte und mir das Gefühl gab, jener zweite Schatten zu sein,
der mir schon lange folgte. Ein Trümmerfeld aus zerschlagenden Stühlen und Tischen ebnete mein Blick, meine Anwesenheit lockte blutrünstige Bestien
aus allen Löchern, deren Warnung mich für einen Moment in Unbeweglichkeit versetzten. Die Zeit schient stehen geblieben zu sein, die letzten Meter
führten mich zu einem kleinen Gitter in der Mitte des Saals. Mit einkehrender Ruhe setzte ich einen Fuß vor den anderen und sah hinter dem fein
geschmiedeten Eisen eine Treppe, die ins Kellergeschoss mündete. Schon nach wenigen Stufen drangen stumpfe Schreie und Stimmen voller Hilflosigkeit
an mein Ohr. Auf alten Dielen lagen kleine zerschundene Körper, deren Kleider von Blut getränkt waren, ihre Hilflosigkeit fand auf nackten Boden ein Ende.
Zerberstendes Glas und der Klang einer Spieluhr vermischte sich mit dem grausamen Geschrei, dessen Ursprung hinter einer schweren Holztür wohl lag,
von der ich nur noch zwei Schritte entfernt war. Ich hob den Riegel aus der Gabel und mit dem Öffnen der Tür öffnete ich auch das Tor zu Hölle.
Mit schrecklichen Bildern vor Augen, fand ich hier die Antwort auf jene vermissten Kinder, wie die Geschichte von der alten Frau erzählte. Gläser,
geworfen von allen Seiten, zerschmetterten an Mobiliar, Wände und riesigen Waschtrögen, trafen zahlreich auf Körper und Köpfe der so verhassten Peiniger.
 
Die jahrzehnteandauernde Misshandlung von Schutzbefohlenen fand hier ein blutiges Ende, einem Ort, wo aus Kindern Bestien wurden.
Eine Gruppe von ihnen, mit Scherben in blutenden Händen, stachen erbarmungslos auf ihre Opfer ein. Ein anderer Teil blickte stumpf ins Geschehen,
dem Wahnsinn vollends verfallen, erfreuten sich am grauenhaften Chaos und liefen hin und her, in ihren Füßen bereits tiefe Wunden vom Zerborstenem
am Boden. Umhüllt von einem Fetzen Stoff, welcher getränkt von Tränen war, rief ein Kind unentwegt nach seiner Mutter, ein anderes saß teilnahmslos
auf einem Tisch, in seinem Schoß die Spieluhr, die in meinen Ohren klang, als drehte der Teufel persönlich die kleine Leier. Die Angst ein Teil dessen
zu werden, was ich hier sah, zwang mich zur Flucht, hinaus aus dieser Hölle. Gehetzt von der Szenerie,  dem Gelächter und Geschrei des Wahnsinns,
rannte ich um mein Leben, der Geschichte entkommend. In meinem Schatten folgten mir schrecklichen Bilder, ich spürte selbst die Schläge auf
nacktem Körper, denen ich mich nicht entziehen konnte. Das Herz pulsierte im Kopf, die Kraft schwindet mit jedem Schritt,
ein Licht in der Ferne war mein Ziel. Erschöpft und Luft zehrend von der Hast, hielt ich kurz inne, den nahenden Ausgang vor Augen.
Es war totenstill, nur das Tropfen des Wassers war zu vernehmen, als ich die Treppe erreichte. Noch völlig außer Atem stieg ich empor,
ließ den Albtraum im Dunkel zurück, verschloss die Hölle mit schwerem Eisen, doch dieser Deckel würde mich nicht vom Erlebten trennen.
 
Es dämmerte schon, die Stiefel versanken tief in den durchnässten Boden, als hielte sie jemand fest.

return the eye
THE EYE discography 2008-2010
THE EYE discography 2011-2014
Zurück zum Seiteninhalt